Bei Olympia in Peking sorgte ihre Disqualifikation für Empörung, bei der WM ist sie nun das Maß der Dinge: Skispringerin Katharina Althaus hat drei Goldmedaillen gewonnen. Dabei hatte sie ihre Karriere beenden wollen. (S+)
. Althaus hatte bei schwierigen Bedingungen den Sieg ins Ziel gebracht, nachdem sie im ersten Durchgang zudem den weitesten Sprung der Deutschen gezeigt hatte. »Gold beflügelt einfach, ich habe den Schwung gerne mitgenommen«, sagte Althaus.
Am Sonntag vollendete Althaus dann ihren persönlichen Hattrick. Mit der Mixed-Konkurrenz, die in den vergangenen vier Weltmeisterschaften bereits erfolgreich war,. Wieder hatte sie eine Schlüsselrolle inne. »Katha hat einen Flug hier hingelegt, das war gewaltig. Unglaublich, wir haben den Titel verteidigt«, sagte der Männer-Bundestrainer Stefan Horngacher, der auch Schlussspringer Andreas Wellinger lobte.
Althaus erlebt derzeit die erfolgreichsten Tage ihrer Karriere. Mit sechs Jahren kam sie über ihren Bruder Felix zum Skispringen, debütierte 2008 als Zwölfjährige im Continental Cup. Sie war dabei, als die Frauen zum ersten Mal eine Weltcupserie ausrichteten und bei der olympischen Premiere des Skispringens der Frauen 2014 in Sotschi. WM-Team-Goldmedaillen hatte sie vor der aktuellen Weltmeisterschaft bereits vier gesammelt, dazu eine Silbermedaille 2019 im Einzel.
In Peking hatte Althaus neben der Silbermedaille vor allem mit einem anderen Ereignis in die Schlagzeilen geraten. Im Mixed-Wettbewerb war sie disqualifiziert worden, weil sie laut Kontrolleuren einen nicht regelkonformen Anzug trug, der Stoff um das Gesäß sei zu weit gewesen. Die deutsche Seite zeigte sich wütend und sprach von einem »Kasperletheater«.
Dass Althaus nun drei Goldmedaillen eingesackt hat, wäre fast nicht möglich gewesen. Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte sie noch mit einem Karriereende geliebäugelt. »Ich war schon so weit, dass ich gesagt habe: Ganz so ewig mache ich nicht mehr«, hatte sie im April des vergangenen Jahres gesagt. Doch die Aussicht auf eine Vierschanzentournee der Frauen hatte sie motiviert, weiterzumachen. Nur: Mittlerweile ist es gar nicht so sicher, wann diese startet.
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