In den stillen Gassen seiner Hauptstadt frönt der Spanier dem Apfelalkohol in zweifelhaften Kaschemmen. Eine Reisebegehung.
„Das einzig Gute an dem bescheuerten Lockdown war“, sagt Pep Amengual, ein hochgestellter Mitarbeiter der spanischen Naturschutzbehörde, auf der Terrasse des Goethe-Instituts, „dass wir am Himmel über Madrid zum ersten Mal seit Jahrzehnten Steinadler und Spanische Kaiseradler sahen, weil es keinen Smog gab.“
Hingabe in Unverantwortlichkeit Bernhards Landsmann Egon Friedell beurteilte die Spanienangelegenheit in seiner „Kulturgeschichte der Neuzeit“ in seiner betont sachlichen Art vollkommen ähnlich. Der Iberer beherrsche „die Kunst der Heuchelei … in vollendetem Maße“, schrieb er, und neben „unsinnige Verbohrtheit, blinde Gier und unmenschliche Roheit“ träten der „Hang zur Faulheit und Genußsucht“ sowie „gespreizte Bigotterie“.
Derweil turnen zudem irgendwelche krachschlagenden Sittiche in einem nichtigen Baum herum, die hierorts allseits bejubelten Toni-Kroos-Schwalben quatschen in der riesigen Madrider Luft, und die Laune, ja die Gesinnung des Spaniers, der sich mit der allergrößten Selbstverständlichkeit an Bistrotischen niedergelassen hat, ist bereits wieder die beste.
Wir entscheiden uns für eine schäbige Lokalität, für die sich Mariana vorab zu schämen scheint, die indes einen gewissen Ruf genießt – die Tapasbar oder Sidreria El Tigre im „Szenestadtteil“ Chueca. „Da schenken sie Sidra aus“, sagt Mariana in berückender Bescheidenheit, „Apfelalkohol“. Das El Tigre ist mehr Warte- oder Trinkhalle denn Wirtshaus: diffuses Licht, kahle Räumlichkeit, gefliester Boden, rustikale Decke, Stehtische, Holztische auf Fässern, klobige Hocker. Die vergnügungssüchtigen Gäste sind die nachlässigsten. Sie pflegen den bäurischen Habitus des Spaniers und tragen Shirts, Shorts, Basecaps, Flipflops und Turnschuhe.
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