In Litauen soll eine deutsche Brigade stationiert werden. Doch dort ist nicht nur unklar, wie das mit den Kasernen funktionieren soll.
RUKLA taz | Noch wird fleißig geübt. Mit Gestrüpp getarnt stehen die Nato-Kampfpanzer am Wochenende zwischen Nadelbäumen am Rande einer Heide. Am Montag wurde Verteidigungsminister Boris Pistorius zusammen mit Nato-Chef Jens Stoltenberg im Land erwartet. Einige ohrenbetäubende Schüsse fallen, bevor die schweren Leopard-Panzer sich mit großer Geschwindigkeit aus dem Staub machen. Drei Rehe bleiben verschreckt zurück.
Dann aber schlug Pistorius unmittelbar nach seiner Landung am Montag mit einer Mitteilung auf, die viele überraschte: Deutschland plane eine Aufstockung seiner dauerhaft vor Ort befindlichen Kräfte bis zur Brigadestärke, also auf 4.000 Soldaten. Neue Gebäude müssen gebaut werden, das ist wohl klar. Die genaue Finanzplanung steht noch in den Sternen, die Substanz der jetzigen Kasernen in Rukla stammt teils noch aus Sowjetzeiten. Und in weniger als fünf Kilometer Distanz liegt eine riesige Chemiefabrik, die ein potenzielles Angriffsziel wäre: „Wenn die in die Luft fliegt, gehen wir alle drauf“, sagt ein anderer Offizier.
Kein falscher Schuss Richtung Belarus Tatsächlich ist am Montag auf dem Übungsplatz Paprade, nur fünf Kilometer von der belarussischen Grenze entfernt, eine Showübung für die Politprominenz geplant. Auch dies ist nicht ohne, schließlich soll Wagner-Boss Prigoschin mittlerweile in dem Nachbarland gelandet sein, welches seit drei Jahrzehnten von Putin-Vasall und Langzeitdiktator Lukaschenko angeführt wird.
Doch die geografische Lage hat auch ihre Schwächen. Von Kaliningrad bis Belarus sind es über den Weg der berüchtigten Suwalki-Lücke kaum hundert Kilometer, eine Achillesferse: „Bei einem russischen Durchbruch wären wir abgeschnitten. Aber dann würden wir von zwei Seiten angreifen. Vom Norden aus Litauen, vom Süden aus Polen“, so Zeichart.
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