Inzwischen sind Gerichtsshows wieder fester Bestandteil des RTL-Programms. Der Grundstein für das Genre wurde dabei schon 1960ern gelegt. Eine Telegeschichte.
Diese Telegeschichte beginnt am 21. Januar 1953 im Bunker auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg. An diesem Abend überträgt der Nordwestdeutsche Rundfunk mit einer halben Stunde Verspätung das Puppenstück"Peter und der Wolf". Es ist ein Gastspiel des Marionettentheaters von Walter und Rose Oehmichen und damit die erste Fernsehausstrahlung eines Werks der"Augsburger Puppenkiste".
Essberger war sich vor diesem Hintergrund schon 1961 bewusst, dass es sich bei seiner Version um eine fiktionalisierte Form des Gerichtsfernsehens handeln müsse, wenn sie eine langjährige Zukunft haben sollte. Zugleich beabsichtigte Essberger mit seinem neuen Vorhaben, ein Verständnis für den Aufbau und Ablauf von Gerichtsprozessen sowie für gängige Rechtsauffassungen zu vermitteln.
Um den fiktionalen Charakter der Ereignisse dennoch zweifelsfrei kenntlich zu machen, erhielt die Sendung den unmissverständlichen Titel"Fernsehgericht". Darüber hinaus waren die gespielten Verhandlungen von inhaltlichen, formellen und sprachlichen Vereinfachungen und Zuspitzungen bestimmt, um sie verständlich und unterhaltsam gestalten zu können.
Die eigentlichen Prozesse wurden in ähnlicher Weise vorbereitet und umgesetzt wie zuvor beim"Fernsehgericht". Wieder waren die Anwälte und die Richterin Christiana Müller erfahrene Jurist:innen, derweil die übrigen Prozessbeteiligten ihre Rollen auf Basis vorgegebener Biografien improvisierten. Die erprobte Mischung aus tatsächlichen Rechtsgelehrten und frei agierenden Schauspieler:innen griff angesichts der emotionsgeladenen Fälle noch besser ineinander.
Das hatte ebenso Auswirkungen für die Sendung, die den Anspruch verfolgte, immer auf dem Stand des derzeit gültigen Rechts zu agieren. Daher konnten die Kernfragen der Verhandlungen nicht mehr sein, wer untreu war oder die Kinder vernachlässigt hatte. Stattdessen konzentrierten sich die Fälle ab 1972 auf die Tücken der komplizierten Rechtsprechung und deren Verhältnis zu den gängigen moralischen Annahmen.
Die meisten Ausgaben des"Verkehrsgerichts" hatten eine Länge von 90 Minuten und begannen um 19:30 Uhr nach den"heute"-Nachrichten. Anfangs übernahm Ruprecht Essberger erneut das Entwickeln der Handlungen sowie die Regie. Ab 1987 verfasste er nur noch die Bücher, bevor er sich im Jahr 1995 auch aus dieser Produktion gänzlich zurückzog. Die Folge 43 mit dem Titel"Selbstmord auf Raten" wurde die letzte Sendung seiner langen Karriere.
United States Latest News, United States Headlines
Similar News:You can also read news stories similar to this one that we have collected from other news sources.
Für Glööckler ist die Pfalz ein „wunderschöner Ort“Der inzwischen wieder in Berlin lebende Modeschöpfer Harald Glööckler hat seine Zeit in der Pfalz genossen.
Read more »
Kinderärzte warnen erneut vor Engpässen bei MedikamentenNoch vor der Erkältungszeit schlagen Kinderärzte Alarm: So hat der Berufsverband vor erneutem Medikamentenmangel in der kalten Jahreszeit gewarnt - obwohl es inzwischen ein Gesetz gegen Lieferengpässe gibt.
Read more »
Schlafparalyse: Wenn der Geist wach ist, der Körper aber noch schläft - wdr.deDer Geist ist wach, der Körper gelähmt: Viele Menschen kennen und fürchten diesen Zustand völliger Hilflosigkeit nach dem Aufwachen. Auch unsere Autorin leidet unter Schlafparalysen. Eine Multimedia-Reportage.
Read more »
Liga-Boss macht Fans Hoffnung: Boden der Zukunft bald in der BBL?Ende Juli wurde bei der U19-WM der Frauen ein völlig neuer Hallenboden getestet. In Deutschlands Basketball-Liga könnte er sofort eingesetzt werden
Read more »
Nintendo Switch: Die aktuelle Top 10 der meistverkauften Videospiele der Konsole - ntower - Dein Nintendo-OnlinemagazinDer August startet mit den neuesten Finanzberichten und Quartalszahlen von Nintendo. Darunter befinden sich zahlreiche Details zu den Hardware- und…
Read more »