Der Journalist, Autor, Sänger und Genießer ist 73-jährig gestorben.
Michael Horowitz, geboren am 1. Dezember 1950 in Wien, war einer der letzten Macher Alter Schule. Ein Gestalter, Chefredakteur, Autor - ein Lebemensch und „Schmähbruder“, wie er sich selbst und seinen Freund Heinz Marecek gerne nannte.
Als Fotograf hatte Michael Horowitz ein untrügliches Gespür für den richtigen Augenblick - und die richtigen Menschen zur richtigen Zeit am perfekten Ort, egal ob Kiki Kogelnig in New York oder Helmut Qualtinger in Wien oder Arnold Schwarzenegger nackt im Hawelka. Erst vor vier Jahren ehrte die Albertina sein Lebenswerk mit einer großen Ausstellung.
Aber ein Macher bleibt nicht bei bloß einer Tätigkeit, egal, wie gut er sie beherrscht. So schrieb Michael Horowitz auch Drehbücher, für Caracas von Michael Schottenberg zum Beispiel, der 1989 in Cannes einen Preis erhielt. Er schrieb auch Theaterstücke und Bücher, mehr als 20, für die er mit Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik und die Bundeshauptstadt geradezu überhäuft wurde.
Er schrieb gerne über Wiener Originale, von den „Kaffeesiedern Hawelka“ und der Fiakermilli bis zu Ernst Happel und Friedensreich Hundertwasser. Kaum jemand konnte das auf eine vergleichbare Art. Vielleicht ja, weil er selbst ein echtes Wiener Original war. Weniger „Schmähbruder“ als „Charmeur“ in Wahrheit, ein Mann, der Menschen so nahm, wie sie waren, egal ob Strizzis oder Künstler, Straßenbahner oder Stars.
Denn natürlich war er auch 25 Jahre lang Chefredakteur der „freizeit“, des KURIER-Magazins, das er gegründet, nein, erfunden hatte. Und nachhaltig geprägt hat, in gewisser Weise machte der geborene Genießer das Medium zum Spiegel seiner selbst. Und ließ Seelenverwandte wie Peter Ustinov und Hugo Portisch darin zwische Glamour und Reiseträumen zu Wort kommen.
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