Vor meiner Nase wurde mir die letzte Karte für „Emile“ weggeschnappt. Dann drehte die Dame sich um und schenkte sie mir. Einfach so. Während der nächste Krieg begonnen hat, gehen wir weiter ins...
Vor meiner Nase wurde mir die letzte Karte für „Emile“ weggeschnappt. Dann drehte die Dame sich um und schenkte sie mir. Einfach so. Während der nächste Krieg begonnen hat, gehen wir weiter ins Kino. In Museen. In Buchhandlungen. Weil wir können. Weil wir sonst nicht viel tun können. Viennale, Kehlmann und andere „Lichtspiele“.
Nein, verzeihen könne er nicht. Dieser alte Mann sagt das, ganz klar. Nachdem er zwei Stunden lächelnd und sinnend erzählt hat von einer Welt, erzählt hat eine Welt, die verloren ist, die wir uns erlesen haben mögen, sogar bis in alle Details, von denen er uns hier als Zeitzeuge berichtet, aber die wir trotzdem nicht kennen. Von Egon Friedell, wie er sich aus dem Fenster stürzte in der Gentzgasse, als er sah, wie die Nazis auf das Haus zusteuerten.
Guten Morgen uns allen in unseren sicher scheinenden Welten. Der nächste Krieg hat begonnen und wir füllen Zeitungsseiten, Kultur-Zeitungsseiten, wir gehen ins Konzert, ins Theater, ins Kino, in Buchhandlungen. Diesmal nicht begleitet, wie im Krieg Russlands gegen die Ukraine, von Illuminationen öffentlicher Kulturgebäude in den Nationalfarben der Angegriffenen. Es herrschte verstörende Finsternis diese Woche an Wiens realen und digitalen Fassaden.
Wir gehen ins Kino. „Emile“ läuft nur noch ein einziges mal im Metrokino, am Samstag. Am Samstag beginnt auch der Vorverkauf der Viennale. Als ich Studentin war, hatte ich einen besten Freund, der mir jeden Herbst mein Viennale-Programm zusammenstellte, kuratierte würde man heute sagen. Ich bekam einen Stundenplan, 10 Uhr Vormittags Urania, 22 Uhr Spätvorstellung Gartenbau.
Nach „Emile“ wollte ich übrigens noch Ingeborg treffen, ein Doublefeature mit dem neuen Bachmann-Film, das kam mir irgendwie gelegen vor. Doch Ingeborg muss warten, ich habe sie versetzt, meine Schuld. Das Prä-Viennale Wochenende wird mit Lesen verbracht, mit Lesen über Kino und über Schuld. „Lichtspiel“ heißt der der neue Roman von Daniel Kehlmann über den heute fast vergessenen Filmregisseur G. W. Papst.
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