Sein Gesicht kennt in Nordkorea fast jeder. Ryu Yong Chol informiert täglich im Staatsfernsehen über den Kampf gegen das »Fieber«. Immunisierungsaufrufe spricht er allerdings nicht aus, denn: Es gibt keinen Impfstoff.
Pünktlich im 9.30 Uhr legt er los: Seit einer Woche erscheint Ryu Yong Chol täglich im nordkoreanischen Fernsehen. Der Beamte der Epidemieprävention nennt die neueste Zahl der sogenannten »Fieber-Kranken« und verkündet Maßnahmen zu ihrer Eindämmung.
Ryu Yong Chol ist zum Gesicht von Nordkoreas Kampf gegen das Coronavirus geworden – das in dem abgeschotteten Land nur »Fieber« genannt wird. Sein Auftritt ist die nordkoreanische Variante der öffentlichen Statements des US-Immunologen Anthony Fauci oder des deutschen RKI-Chefs Lothar Wieler.»Am 18. Mai hatten insgesamt 260.227 Menschen Fieber. 213.280 Menschen sind genesen und eine Person starb laut der landesweiten Zählung.«
Seit dem ersten offiziellen Corona-Fall vergangene Woche sei die Zahl nun bereits auf 2,24 Millionen Erkrankte gestiegen. Insgesamt 65 Menschen sind nach Angaben des Regimes daran gestorben.Zumindest in der Kommunikation mit ihren Bürgerinnen und Bürgern scheint sich Nordkorea im Staats-TV ein Vorbild an anderen Ländern zu nehmen zu wollen.
Ob Information wie diese: Mit Salzwasser gurgeln oder zwei Masken übereinander tragen – im Kampf gegen die Corona-Epidemie ausreichen, darf jedoch bezweifelt werden. Über Impfstoffe verfügt das Land bisher nicht.
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