Rekonstruktion mit Knete: 'Cold Cases'-Tote bekommen ein Gesicht
Vor zwei Jahren gräbt ein Bagger bei Bauarbeiten auf einem Spielplatz südöstlich von Stuttgart den Schädel eines Menschen aus. Bis heute weiß niemand, wer der Tote ist oder wie er zu Lebzeiten aussah. Als "Cold Case" - also ein "kalter Fall", der ungelöst ist - ist er beim Landeskriminalamt in Stuttgart abgelegt. Doch nun wird er zusammen mit anderen Fällen wieder aufgerollt.
Die Technik ist nun das erste Mal an einer Polizeischule in Deutschland gelehrt worden. In einem Workshop an der Hochschule für Polizei in Böblingen haben Kriminaltechniker gelernt, Toten ein Gesicht zu geben. Zuerst wird dabei mit Knete die Gesichtsmuskulatur auf den Schädel gesetzt. Anschließend modellieren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Haut. Dann folgen Ohren, Augen, Nase und Mund. Nachdem die Haare aufgesetzt sind, ist vom Schädel kaum mehr etwas zu sehen.
"Wir können am Schädel direkt ablesen, wie der Mensch aussah", sagt Rainer Wortmann, Fachkoordinator Phantombild beim LKA Baden-Württemberg. Dazu brauche es viel Fingerspitzengefühl und präzise Werkzeuge. Mit einem guten Dutzend Kollegen und Kolleginnen arbeitet Wortmann eine Woche lang an den Schädeln. Sie tasten, beobachten und vergleichen. Nach und nach entstehen so Gesichter.
"Meist ist es die letzte Hoffnung, die Menschen zu identifizieren", sagt Joe Mullins, Leiter des Workshops. Der Spezialist des National Center for Missing & Exploited Children - das ist die zentrale Vermisstenstelle in den USA - arbeitet schon seit mehr als 20 Jahren mit der Technik. Hunderte Schädel hat er in der Zeit rekonstruiert. Fast jeder sechste Mensch sei dabei identifiziert worden, schätzt er.
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