In Potsdam hat der Prozess gegen einen Mann begonnen, der unter Drogeneinfluss seine Ex-Freundin getötet haben soll. Er selbst spricht von einem Blackout.
Christian P. gab vor Gericht an, direkt vor dem Angriff in der Potsdamer Wohnung von Frau U. Amphetamine in großem Umfang konsumiert zu haben. Er habe einen Blackout während der Tat erlebt – er erinnere sich also kaum an das Zustechen, gibt aber zu, Josefine U. tödlich verletzt zu haben. Er hätte sich verteidigen müssen, als Jamie, der 17-jährige zweite Sohn von Josefine U., ihn selbst mit einem Küchenmesser angegriffen haben soll.
Taylor U. erzählt, er habe einst Christian P. in einer Vaterrolle für sich gesehen; am Anfang der Beziehung sei er „sympathisch“ gewesen, sie konnten miteinander über ihre Probleme reden. Das habe sich aber geändert, nachdem Christian P. kurz vor Weihnachten 2021 aus einem dreimonatigen Aufenthalt in einer Klinik wegen eines Rückfalls bei Amphetaminen zu der Familie zurückkehrte. Er sei nicht mehr wiederzuerkennen gewesen. Christian P.
Eine Passantin, die zusammen mit ihren kleinen Kindern zur Augenzeugin der Tat wurde, erzählte, wie sie Christian P. „blutbefleckt“ vor seiner Festnahme auf einer Treppenstufe vor dem Wohnhaus sitzen sah. „Er saß einfach da und sagte eiskalt: ‚Ja, jetzt ist sie tot, sie hat es auch verdient‘“, erzählte sie. „Das sind Bilder, die ich nicht so schnell vergessen werde.“ Sie besuche eine Traumatherapie wegen allem, was sie an diesem Tag gesehen hat.