Das „Richelieu“ in Cherson hat schon lange keine Touristen mehr gesehen. Stattdessen leben hier Flüchtlinge – dank des Engagements des Managements.
Cherson unter russischer Besatzung:Das Hotel der Geretteten Ihr Lieben, ihr seid frei!“ – so begrüßt die Stadt Cherson schon bei der Einfahrt mit großen Werbeleuchttafeln. Der Appell richtet sich freilich weniger an die Neuankömmlinge, sondern eher an die Chersoner selbst. Schließlich waren sie es, die fast acht Monate lang unter russischer Besatzung gelebt haben und erst Mitte November befreit wurden.
Reisende, Touristen gar, waren nach dem russischen Einmarsch nicht mehr zu erwarten. Rybalchenko berichtet: „Mit dem Ausbruch der Kämpfe in unserer Gegend begann ein Zuwanderungsstrom von Menschen nach Cherson, die ihr Dach über dem Kopf verloren hatten. Wir öffneten die Türen unseres Hotels. Für viele von ihnen war es die Rettung“, so erinnert sich der Mann, der vor der mit Folie und dunklem Stoff bedeckten Tür des Hotels steht. Die Folie dient der Verdunkelung.
„Bei uns ist fast alles absolut kostenlos. Komfortable und saubere Zimmer mit Duschen, drei Mahlzeiten am Tag, relative Sicherheit und vor allem eine freundliche Atmosphäre“, erklärt Anastasia, die Frau von Serhij Rybalchenko, dem Verwalter. Im Gegenzug wird erwartet, dass sich die Bewohner*innen an die festgelegten Regeln für den Aufenthalt halten.
„Wir haben kein Personal mehr, also machen wir alles selbst und füreinander. Wir haben die Verantwortlichkeiten aufgeteilt – jemand putzt, jemand kocht, jemand kümmert sich um die Kinder. In dieser Zeit sind wir füreinander zur Familie geworden“, sagt die junge Frau und lächelt. Sie und ihr Mann würden von drei weiteren Personen unterstützt.
Die meisten dieser Menschen hätten darauf gewartet, in die ukrainisch kontrollierten Städte Mykolajiw und Saporischschja evakuiert zu werden. „Von Cherson nach Mykolajiw sind es 60 Kilometer oder eine Stunde mit dem Auto. Während der Besatzung brauchte man für diese Fahrt zwei bis drei Tage und musste dabei zahlreiche russische Kontrollpunkte passieren.
Konfrontation mit den Besatzern „Wir wurden ständig vom russischen Militär, der Polizei und dem Geheimdienst FSB besucht. Einige wollten hier einziehen, andere wollten wissen, was wir hier machen und warum wir ihnen eine Unterkunft verweigern. Kein einziger russischer Militäroffizier war bei uns“, betont Anastasia mit Nachdruck und erinnert sich daran, wie höflich sie bei den Gesprächen bleiben musste und ihre Verachtung nicht zeigen durfte.
Obwohl die russische Armee seit ihrem Abzug Cherson täglich beschießt, beschloss das Betreiber-Ehepaar des ehemaligen Hotels, am Silvesterabend für alle Bewohner ein großes Familienessen mit traditionellen hausgemachten Gerichten zu organisieren. Die Vorbereitung übernahm der 23-jährige Artem, der Chefkoch des Hauses.
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