Im größten Bestechungsskandal der Welt um den Baukonzern Odebrecht haben sich kolumbianische Ermittler an die österreichische Justiz gewandt. Im Fokus: verdächtige Zahlungen, die über eine ursprüngliche Meinl-Bank-Tochter in der Karibik liefen – und zumindest teilweise auch über Wien.
Zwischen Österreich und Kolumbien liegen rund 9.000 Kilometer, fünf Zeitzonen – und auch sonst Welten. Der nördlichste Staat Südamerikas weist etwa viermal die Fläche Deutschlands auf und erstreckt sich von den Regenwäldern Amazoniens im Süden bis zur Karibikküste im Norden.
. Mehr als vierzig Medienpartner auf der ganzen Welt haben das Material geprüft und mit Hunderten anderen Dokumenten, Datenbanken und Interviews untermauert. In Österreich berichten neben profil auch der Investigativpodcast „Die Dunkelkammer“ sowie „Der Standard“.in Zusammenhang mit dem internationalen Drogenhandel
Trotz der teils weit gediehenen Arbeit der kolumbianischen Justiz blieben aber offenbar in einigen Bereichen Unklarheiten bestehen. Und so wandten sich die Ermittler im Jahr 2021 auf offiziellem Weg an die österreichischen Behörden. Österreich dürfte nämlich im verschlungenen Odebrecht-Zahlungsgeflecht eine nicht ganz unwesentliche Rolle gespielt haben.6. September 2016: Eine prominente Bank aus Wien setzt einen ungewöhnlichen Schritt.
Bekanntermaßen wurden bei der Meinl Bank Antigua Konten für eine Reihe von Offshore-Firmen eingerichtet, die als Vehikel zum Geld-Durchschleusen gedient haben sollen. Von diesen Konten flossen große Summen an andere Briefkastenfirmen. Das Geld sollte – so die Vermutung – offenbar auf möglichst schwer zu durchblickende Art bis zum jeweiligen Endempfänger transportiert werden.
Federico G. wurde nicht nur wegen Geldwäsche und krimineller Verschwörung verurteilt, sondern auch wegen illegaler Bereicherung. Dabei rechnete ihm das Gericht unter anderem Gelder zu, die über zwei Firmen in Panama liefen: „Coast Helicopters“ und „Helicontinente“. Transaktionsdaten dieser beiden Firmen finden sich auch in der Beantwortung des kolumbianischen Rechtshilfeersuchens durch die österreichische Justiz. Demnach gingen am 23.
P. sitzt derzeit wegen Geldwäsche in Kolumbien in Haft und wird mit kriminellen Gruppierungen wie dem Medellin-Kartell, dem Cali-Kartell, „Oficina de Envigado“ , kolumbianischen Paramilitärs und dem aus Paramilitärs hervorgegangenen Verbrechersyndikat „Clan del Golfo“ in Verbindung gebracht.