Ärzte klagen über zu knappe Versorgung der Kindermedizin. CDU-Generalsekretär Czaja und die Charité-Personalräte appellieren an die Bundesregierung.
Nach Kinderärzten und Fachverbänden fordern auch die Bundes-CDU und der Charité-Personalrat eine auskömmliche Finanzierung der Kinderkliniken. „Die hochspezialisierte und individuelle Kinderheilkunde in unseren Krankenhäusern wird durch die Fallpauschalen ähnlich schlecht finanziert wie die Notfallversorgung in den Rettungsstellen“, sagte CDU-Generalsekretär Mario Czaja dem Tagesspiegel.
Am Wochenende hatte die Spitze des Charité-Personalrats, also die Beschäftigtenvertreter der größten Universitätsklinik Europas, an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geschrieben: „Die derzeitigen abrechnungsfähigen DRG bilden notwendige pädiatrische Leistungen nicht korrekt ab. So kommt es zu dauerhaften Defiziten in der Personalausstattung und durch die jahrelange Überlastung zur Abwanderung des Personals.
Medizin ist oft auf Erwachsene ausgerichtetDie Pädiatrie gilt in den Kliniken als Sonderfach, weil die meisten Studien, Behandlungsansätze und Medikamente zunächst auf Erwachsene ausgerichtet sind. Zudem, das berichten Ärzte, seien fast 80 Prozent der stationären Fälle in der Kinder- und Jugendmedizin vielerorts Notaufnahmen.
Bundesregierung will „auskömmliche Finanzierung“ der PädiatrieDie SPD hatte deutlich gemacht, die Kinder- und Jugendmedizin aus dem System der Fallpauschalen lösen zu wollen. Im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen, FDP heißt es: „Kurzfristig sorgen wir für eine bedarfsgerechte auskömmliche Finanzierung für die Pädiatrie, Notfallversorgung und Geburtshilfe.