Börsenbericht vom 4. Juli 2023: Schweizer Börse ohne klare Eröffnungstendenz: Der aktuelle Bericht vom Schweizer Aktienmarkt und ein Überblick der wichtigsten Geschehnisse an Wallstreet, den asiatischen Börsen sowie den Devisen- und den Rohstoffmärkten.
Der Euro notiert bei knapp 1.09 $. Das Euro-Franken-Paar zeigt sich nahezu unverändert.Aktien Schweiz Vorbörse: SMI sucht nach Richtung
Die Aktien des Lifescience-Konzerns Lonza leiden laut Händlern unter Spekulationen über eine möglicherweise bevorstehenden Gewinnwarnung. Lonza habe viel Geld in Produktionsanlagen investiert, die nun nicht ausgelastet seien, heisst es laut Händlern. Diese Fehlallokation des immer teurer werdenden Kapitals belaste nun.an die taiwanesische AcBel Polytech im Blick. Für das dritte Quartal 2023 resultiert aus dem Verkauf ein nicht-operativer Buchgewinn.
Im Tagesverlauf fallen die absehbaren Impulse mager aus. Nicht nur werden kaum entscheidende Konjunkturdaten erwartet. Hinzu kommt, dass in den USA feiertagsbedingt Ruhe herrscht.Die Ölpreise haben am Dienstag im frühen Handel leicht zugelegt. Am Morgen kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 75.03 $. Das waren 38 Cent mehr als am Vortag.
Der Tech-Konzern Apple kam unter Druck, nachdem die Marktkapitalisierung auf mehr als 3000 Mrd. $ gestiegen war. Negativ wurde die Meldung aufgenommen, dass die Augmented-Reality-Brille Vision Pro wegen Herstellungsproblemen nicht in der geplanten Menge produziert werden kann. Sie soll nächstes Jahr auf den Markt kommen.
Der FuW Swiss 50 Index büsste schliesslich 0,65% ein auf 2'180,83 Punkte. Der SMI verlor 0,54% auf 11'219,15 Punkte, nachdem er am Morgen über weite Strecken noch über 11'300 Zähler tendiert hatte. Der SLI fiel um 0,62% auf 1757,99 und der SPI verlor 0,51% auf 14'786,37 Punkte. Im SLI büssten am Ende 20 Titel an Wert ein und 9 legten zu. Holcim gingen indes unverändert aus dem Handel.
Leicht nach oben ging es mit dem Schwergewicht Nestlé und die Titel der UBS rückten mit 1% deutlicher vor. Laut Medienberichten muss die Grossbank wohl vorerst keine vom Bund im Zusammenhang mit der Notübernahme der Credit Suisse gewährte Verlustgarantien in Anspruch nehmen. Versicherer wie Swiss Life , Zurich und Swiss Re zählten ebenfalls zu den wenigen Gewinnern.aufgelegt, um seine Mittelfristziele zu erreichen.
Der Euro erholte sich von zeitweisen leichten Verlusten. Schwache Konjunkturdaten aus den USA belasteten den Dollar am Nachmittag etwas. So hat sich der viel beachtete Einkaufsmanagerindex ISM für die Industrie im Juni erneut eingetrübt. Er signalisiert mittlerweile einen merklichen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie. Die Erwartungen auf eine weitere Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank Fed wurden so etwas gedämpft.
Merklich gebremst wurde der SMI vom dritten Indexriesen Novartis, dessen Aktien 1,5% abrutschten. Der Arzneimittelhersteller treibt mit dem Dank der Begeisterung für Künstliche Intelligenz sei eine Handvoll Technologieunternehmen zu Geldmagneten geworden, kommentierte Marktbeobachterin Susannah Streeter vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown die historisch starke erste Jahreshälfte an der Nasdaq. Dies habe alle Bedenken hinsichtlich der Folgen hoher Zinsen und der Turbulenzen im Bankensektor zerstreut. Doch nun dürften die Anleger an der Technologiebörse erst einmal eine Atempause einlegen.
Bankenaktien profitierten etwas von von den am Freitag nach US-Börsenschluss angekündigten Dividendenerhöhungen: Im Dow zählten JPMorgan und Goldman Sachs mit Kursaufschlägen von jeweils rund 0,8% zu den grössten Gewinnern, während ausserhalb des Leitindex Morgan Stanley und Wells Fargo um knapp anderthalb Prozent zulegten.
Die Verliererliste wird von einigen der Favoriten der ersten Jahreshälfte wie Straumann , VAT oder Sika mitangeführt. Sie hatten in den vergangenen Wochen und Monate stark dazugewonnen. Daneben fallen noch Titel wie Sonova oder Partners Group mit klaren Abschlägen auf. Der Broker IG taxierte den Nasdaq 100 am Montag eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn knapp 0,1% höher auf 15'190 Punkte. Zwischen Januar und Juni hatte der Auswahlindex der Technologiebörse Nasdaq um knapp 39% zugelegt, was die beste Halbjahresentwicklung in seiner gut 38-jährigen Geschichte bedeutet.
Dagegen winkt den Apple -Titeln nach der jüngsten Rekordjagd, die dem Technologiekonzern einen Börsenwert von mehr als drei Billionen Dollar beschert hat, ein Kursrückgang um 0,3%. Auf dem hohen Bewertungsniveau tun sich die Anleger zunehmend schwer mit weiteren Käufen. Zur Zurückhaltung beitragen dürfte am Montag ein Bericht der «Financial Times».
mit einem Bericht in der «Sonntagszeitung», wonach in Brüssel ein Gesetzesentwurf über ein Verbot von Alu- und Plastikkapseln diskutiert wird Ein Verbot hätte auch Folgen für Zulieferer wie Dätwyler, halten Börsenbeobachter fest. Sie verweisen darauf, dass die Nestlé-Tochter Nespresso zu den wichtigsten Kunden des Anbieters von Verpackungslösungen zählt. Zudem sei der besagte Grosskunde bei Dätwyler in den letzten Jahren für einen massgeblichen Teil des Wachstums verantwortlich gewesen.
Zum Wochenstart stehen zudem zahlreiche Konjunkturdaten im Fokus. Hierzulande ist die Teuerung im Juni erneut klar zurückgegangen und liegt nun erstmals seit Januar 2022 wieder im normalen Bereich. Ökonomen wollen aber noch keine Entwarnung geben. Stimmungsdaten stehen auch noch im weiteren Handelsverlauf an. Dann wird in den USA der Einkaufsmanagerindex ISM für die Industrie im Juni veröffentlicht. Er gilt als zuverlässiger Frühindikator für die US-Wirtschaft. Zudem stehen Zahlen zu den Bauinvestitionen auf der Agenda.
Das Euro/Franken-Paar pendelt unterdessen in einer engen Spanne um die 0.98er Marke und notiert aktuell bei 0.9796 knapp darunter. Das Dollar/Franken-Paar notiert mit zuletzt 0.8984 ebenfalls etwas höher als noch im frühen Handel. Die Schritte passen zur allgemeinen Lage am Ölmarkt: Dort lasten seit einiger Zeit Konjunktursorgen auf den Preisen. In den USA und vielen anderen Ländern haben die Notenbanken ihre Zinsen zur Inflationsbekämpfung kräftig angehoben, was auch die Energienachfrage dämpft. In China verläuft die konjunkturelle Erholung nach der Abkehr von der strikten Corona-Politik schwach.
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