Hunderte Klimaaktivist*innen protestieren am Tagebau Welzow für einen schnellen Kohleausstieg. Vor Ort stößt das nicht nur auf Gegenliebe.
WELZOW taz | Das riesige Schaufelraddenkmal im südbrandenburgischen Welzow wurde am Sonntag neu geschmückt: Mit dem gelben X, das die Umweltbewegung seit vielen Jahren als Stopsymbol verwendet, ähnlich dem Andreaskreuz an Bahnübergängen.
Hunderte demonstrierten am Sonntag in dem Ort, der zum Lausitzer Kohlerevier gehört. Sie forderten einen schnellen Kohleausstieg und einen sozialen Strukturwandel für die Region. Aufgerufen hatte ein Bündnis aus Fridays for Future , Greenpeace, BUND und lokalen Initiativen wie der sorbischen Volksvertretung Serbski Sejm.
Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag den Kohleausstieg bis 2030 vorgenommen – „idealerweise“. Nachdem der Ausstieg für das rheinische Braunkohlerevier durch eine Übereinkunft mit Energiekonzern RWE und nordrhein-westfälischer Landesregierung bereits auf 2030 vorgezogen wurde, steht nur noch die Lausitz dem „Ideal“ im Weg.
Abschreckender Deal mit RWE Der Deal mit RWE wurde in der Klimabewegung weithin kritisiert, weil er mehr Kohleverstromung in der Zeit bis 2030 beinhaltet, was den Klimanutzen der Einigung schmälert. Für die Lausitz dringen die Umweltschützer*innen deshalb darauf, dass in einer etwaigen Vereinbarung mit der Leag eine maximale Menge für den Kohleabbau vereinbart wird.
Die Kundgebung im Dorf wurde immer wieder durch Gegendemonstrant*innen gestört. Schwarz gekleidete Menschen versammelten sich etwas abseits. Immer wieder löste sich eine kleine Gruppe männlicher Jugendlicher aus dem schwarzen Mob und mischte sich unter die Klimademonstrant*innen, um dort auf Banner zu treten und Equipment umzuwerfen.
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